Liebe Musikerinnen und Musiker,
als ich vor Kurzem beim Galakonzert unseres Sinfonischen Blasorchesters Vorspessart in der mit 1100 Personen ausverkauften Aschaffenburger Stadthalle zu Gast war, war ich nicht nur von der großartigen Musik begeistert, die uns präsentiert wurde. Mir ist auch wieder einmal eine der wichtigsten Eigenschaften unserer Blasmusik ins Auge gestochen: Musik verbindet. Unter den Konzertbesuchern bei diesem Konzert waren zahlreiche Ehrengäste – Bundestagsabgeordnete, Kommunalpolitiker oder auch der Deutsche Sparkassenpräsident, um nur einige wenige zu nennen. Im Konzertsaal gab es aber auch Lehrerinnen und Lehrer, Hausfrauen, Handwerker, Bankangestellte, Landwirte und viele, viele mehr. Sie alle kommen bei der Musik zusammen, und im Publikum verschwinden die Unterschiede zwischen den einzelnen Konzertbesuchern. Und alle begeistern sich für die Musik, lassen sich von den Klängen mitreißen und vergessen für ein paar Stunden alle Probleme und Schwierigkeiten, die das Leben für sie bereithält.
Gerade in den Zeiten, die wir momentan erleben, in der vieles ins Wanken gerät, was wir immer für gegeben gehalten haben, in der die wirtschaftliche Lage Anlass zur Sorge gibt, in der Kriege und Krisen in nie für möglich gehaltenem Ausmaß zunehmen, brauchen wir mehr denn je die Musik. Sie führt uns zusammen, spendet Gemeinschaft und Zusammenhalt.
Wenn ich auf das Jahr zurückblicke und mir die Konzerte und Veranstaltungen unseres Sinfonischen Blasorchesters Vorspessart, unseres Jugendverbandsorchesters, unserer Big Band BiBaVon, aber auch den Jugendmusiktag und die unzähligen Feste und Konzerte unserer Mitgliedsvereine vor Augen führe, sehe ich Begeisterung und reinste Freude bei den Menschen. Die Blasmusik – Sie, liebe Musikerinnen und Musiker, liebe Dirigentinnen und Dirigenten – tut den Menschen gut. Sie gibt Hoffnung und Kraft für den oft schwierigen Alltag. Die Gesellschaft wird bei der Musik zur Gemeinschaft.
Allerdings treibt mich auch eine Sorge um: Wir stellen fest, dass immer weniger junge, talentierte Musikerinnen und Musiker den Weg in musikalische Führungspositionen finden. Die Verbände können nur die Rahmenbedingungen schaffen, damit geeignete Musikerinnen und Musiker sich beispielsweise zu Dirigenten ausbilden lassen können. Wir schaffen diese Rahmenbedingungen und Strukturen zum Teil auch in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden. Das Erkennen der Talente und das Motivieren der jungen Leute, sich fortzubilden und die nächste Generation der Dirigentinnen und Dirigenten zu werden, kann nur in den Vereinen und Kapellen vor Ort geschehen. Darum meine Bitte an alle Verantwortlichen in den Vereinen: Finden Sie die Talente in Ihrem Wirkungskreis. Fördern Sie Ihre jungen Leute und motivieren Sie sie, unsere Lehrgangsangebote wahrzunehmen, damit die notwendigen musikalischen Führungspositionen auch in Zukunft besetzt sind. Nur so bleiben wir gut aufgestellt, nur so kann die Blasmusik ihre positive Energie weiterhin zur Freude und zum Nutzen der Menschen einsetzen.
Am Ende des Jahres gilt es aber auch Dank zu sagen: Ich danke meinen Präsidiumskollegen, den Verantwortlichen in unseren beiden Bezirken und natürlich den Vorständinnen und Vorständen sowie den Dirigentinnen und Dirigenten in den Vereinen vor Ort. Vor allem aber danke ich Ihnen, liebe Musikerinnen und Musiker. Ohne Ihr Wirken, ohne Ihre Motivation und Ihre Freude am gemeinsamen Musizieren wäre alle Organisationsarbeit vergebens. Darum ein herzliches »Vergelt’s Gott« für Ihren Einsatz, von dem die ganze Gesellschaft profitiert. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gutes und erfolgreiches neues Jahr. Wir sehen und hören uns 2025 wieder. Ich freue mich darauf!
Herzlichst, Ihr
Peter Winter
Präsident des Blasmusikverbands Vorspessart e. V.